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Mittwoch, 10. August 2011

Gelesen in MZ-Web Bitterfeld-Wolfen... Landesklasse Staffel 4

Wundertüte mit Überraschungseiern...
Wenn man jemanden vom FC Bayern München - und es ist da wirklich egal, ob Präsident, Manager, Spieler oder Fan - vor einer Saison nach der Zielstellung fragt, dann ist die Antwort einhellig: "Wir wollen Meister werden." Das ist das Selbstverständnis beim deutschen Vorzeigeclub und dessen Anhängerschaft. Platz zwei ist schon zu wenig. Sieben Spielklassen tiefer aber sucht man vergeblich nach einer solch selbstbewussten Aussage.
Viele wollen "nur" die Klasse halten...
Jedenfalls fällt dem genauen Betrachter der Saisonziele der Mannschaften der Landesklasse 4 auf, dass sich keine den Aufstieg als Ziel gesetzt hat. Nur der CFC Germania 03 und der MSV Eisleben machen mit ihren Angaben deutlich, dass sie den Aufstieg zumindest für möglich halten. Ziel ist er jedoch bei beiden Teams nicht. "Wir halten uns da erstmal raus", beugt CFC-Trainer Joachim Schaffer den Spekulationen vor. Er will den Druck auf die Mannschaft nicht zu hoch werden lassen. Steffen Hildebrandt, Abteilungsleiter Fußball und Vize-Präsident des MSV Eisleben, zieht es ebenfalls vor, sich bedeckt zuhalten, auch wenn er zugibt, dass der MSV "vorne mitspielen" wolle. "Nach zwei Abstiegen in Folge geht es darum, dass wir uns stabilisieren",
so Hildebrandt. Finanziell sei das gelungen, nun soll es auch sportlich wieder aufwärts gehen.
Ein weiterer Blick auf die Zielstellungen der Teams zeigt, dass gleich neun Mannschaften den Klassenerhalt angegeben haben. Am überraschendsten mag diese Einschätzung bei Landesliga-Absteiger Blau-Weiß Brachstedt sein. Das Team aus dem Saalekreis wird von fünf Konkurrenten als heißester Aufstiegskandidat gehandelt, traut aber selbst dem Braten nicht. Oder es ist ein taktischer Schachzug, die eigenen Ansprüche bewusst klein zu halten und somit die Konkurrenz einzulullen.
Alexander Bittl ist jedenfalls überzeugt, dass "Brachstedt, Eisleben und der CFC oben mitspielen werden". Der Trainer von Grün-Weiß Wolfen II hat sich in der Vorbereitung über die Teams informiert. Den CFC hatte er beim RBW-Cup beobachtet. Letztlich erwartet er aber eine ausgeglichene Runde. Deshalb und wegen der schwierigen letzten Saison geht es für Bittl und seine Mannschaft nur darum, über dem Strich zu stehen. "Für uns wird es wieder nicht leicht. Wir sind neu in dieser Staffel, daher geben wir den Klassenerhalt als Ziel vor", so Bittl. Wichtig sei ein guter Auftakt. "Gegen Turbine Halle und Lieskau wollen wir mindestens vier Punkte holen." Florian Richter, Spieler unter Bittl, glaubt, dass die Wolfener Reserve gut vorbereitet in die neue Saison geht. Daher hofft er auch auf eine sorgenfreiere Spielzeit, als die letzte. "Wir sind eine Einheit. Wir können einen einstelligen Tabellenplatz erreichen", so Richter.
So richtig weiß man vor einer Saison nie, wie es laufen wird.
Doch der Ausgang der kommenden Spielzeit der Landesklasse 4 scheint besonders offen zu sein. Die Namen der Teams, die oben stehen werden, ähneln sich bei den meisten Teams und auch beim Staffelleiter Frank Schröter. Doch der Staffelleiter gibt auch zu bedenken, dass es in der Vergangenheit schon große Überraschungen gab.
Kelbra und Ostrau mit Chancen?
So traut Hartmut Grothe, Trainer des VfB Sangerhausen II, dem SV Kelbra den Aufstieg zu, einer Mannschaft, die in der letzten Saison nur 41 Punkte holte und damit nur vier Punkte vom ersten Absteiger entfernt war. Einen Geheimfavoriten nennt auch Eike Spielmann. Der Kapitän des VfB Gröbzig traut einem Aufsteiger aus der Kreisoberliga den Durchmarsch in die Landesliga zu. "Ich habe die LSG Ostrau auf dem Zettel", sagt Spielmann. Doch auch auf die eigene Mannschaft angesprochen, ist Spielmann optimistisch. "Ich bin jetzt seit 25 Jahren in Gröbzig und muss sagen, dass das dieses Jahr eine der besseren Vorbereitungen war." Das Potential und die Erfahrung seien aus seiner Sicht vorhanden. "Wir müssen es halt nur konstant abrufen." Und nicht wie in der Vergangenheit die Topteams ärgern, aber gegen vermeintliche Außenseiter schwächeln.
Spielmann kennt die Staffel, spielte vor ein paar Jahren schon einmal mit dem VfB dort. "Hier steht mehr das spielerische im Vordergrund. Auch deshalb glaube ich, dass jeder jeden schlagen kann."
Eine Saison mit vielen Unbekannten wartet also auf die Teams der Landesklasse Staffel 4. Für den CFC, Gröbzig und die Wolfener Reserve mag das insbesondere gelten, da sie in der Vorsaison in anderen Staffeln spielten. Was von der Saison 2011 / 12 erwartet werden darf, wird sich wohl erst nach einigen Spieltagen herausstellen.