LSG Lieskau News findet Ihr auf Facebook - auch ohne Mitgliedschaft

Sonntag, 25. März 2012

Spielbericht vom Köthen-Spiel...

Gelesen im MZ-Web...
KÖTHEN/MZ. Im Profifußball können Trainerwechsel ja bekanntlich manchmal Wunder bewirken. Eine Mannschaft, die unter dem ungeliebten Trainer nicht so recht laufen wollte, findet plötzlich zu alter Leistungsstärke zurück, wenn ein neuer Mann an der Seitenlinie steht.

Damit keine falschen Schlüsse aus dem Texteinstieg gezogen werden: Der CFC Germania 03 hat beim 1:1 gegen die LSG Lieskau ebenso wenig befreit aufgespielt, wie er zuvor gegen den Trainer Joachim Schaffer gespielt hatte. Doch es war sichtbar, dass sich die, die auf dem Platz die Farben des Köthener Vereins trugen, unter besonderer Beobachtung fühlten.
Es ist eine neue Situation. Der Trainer ist weg, die Blicke gehen seit einer Woche eher in Richtung Keller, als nach oben. Da will sich kein Spieler vorwerfen lassen, er hätte die falsche Einstellung. "Wir waren heute laufstärker, als zuletzt", merkte Torwart Christian Schulze nach dem Spiel an. Was aber auch nicht schwierig war, nach dem desolaten Auftritt bei Turbine Halle. Selten führte dieser läuferische Mehraufwand wirklich zu zwingenden Situationen, man merkte dem Team aber an, dass es wollte.
Das 1:0 schossen aber die Gäste. Mit freundlicher Unterstützung der Köthener Hintermannschaft, die in der Szene, die zum Gegentor führte, kollektiv schlecht aussah. Die Köthener Unzulänglichkeiten begannen damit, dass Schlussmann Schulze eine hohe, aufs Tor gezogene Flanke nicht festhalten konnte und nach vorne abklatschte. Lieskau setzte nach und ein Pass von Clemens Funke in die Mitte fand Christian Hermann, der einschob. Hermann wurde da von mehreren CFC-Spielern flankiert, aber nicht gestört. "Ich nehme eine Mitschuld auf mich", sagte Torwart Schulze, "aber die Abwehr muss danach besser aufpassen."
Sowohl Schulze im Speziellen als auch die komplette Mannschaft konnten sich für diesen Fauxpas später rehabilitieren. Ein Lattenschuss von Atanas Vargov (15.) glich das Spiel in den Aluminium-treffern aus. In der dritten Minute hatte Lieskaus Steven Hirsch bei einem Konter nur den Pfosten getroffen. Den Ausgleich, der auch wirklich etwas zählte, brachte Stefan Liebelt - natürlich mit seinem starken linken Fuß. Liebelt konnte eine Vargov-Flanke rund 25 Meter vor dem Tor unbedrängt annehmen und zog ab. Der druckvolle Schuss zappelte im Netz - Gästekeeper Chris Kölbel sah zumindest nicht chancenlos aus, den Ball zu parieren. Zur Freunde des CFC tat er es aber nicht. Der Ausgleich in der 51. Minute war verdient und hatte sich schon seit der Schlussphase der ersten Halbzeit angekündigt. Auch nach dem 1:1 blieb der CFC am Drücker. Florian Hoffmann hatte nur zwei Minuten später die beste Chance zur Führung, schoss aber am linken Pfosten vorbei. Gästetrainer Reinhard Kansy sagte im Nachhinein, dass sein Team in dieser Phase zwar Glück hatte, aber: "Trotzdem haben wir zwei Punkte liegen gelassen."
Denn die letzten Spielminuten gehörten den fitteren Lieskauern. Zunächst scheiterte Thomas Würfel frei an Schulze (81.), fünf Minuten später fand Clemens Funke seinen Meister im erst 18-jährigen Köthener Schlussmann. Frei durch vergab Funke, hatte aber noch die Nachschusschance. Doch Schulze war schnell wieder auf den Beinen und klärte auch diese zur Ecke. "Man hat gemerkt, dass uns am Ende etwas die Kräfte gefehlt haben", sagte Schulze, der seiner Mannschaft mit seinen Reflexen die dritte Niederlage in Folge ersparte.
Und wie hat der neue Trainer des CFC das Spiel seiner Mannschaft erlebt? Daniel Trybus stand den größten Teil der Partie an der Seitenlinie und gab, je länger das Spiel dauerte, mehr und mehr Kommandos. Er sah so aus, als müsste er sich erst an die neue Rolle gewöhnen. "Es ist schon komisch, wenn man in die Kabine kommt und das eigene Trikot hängt nicht draußen", sagte Trybus, der vor zwei Wochen noch auf dem Platz stand, zu der neuen Situation. Dennoch musste er nicht lange überlegen, als er zu Wochenbeginn von Präsident Ronald Maaß angesprochen wurde, den Trainerposten zu übernehmen. "Ich habe zugesagt, dass ich bis zum Saisonende zur Verfügung stehe." Als Interimslösung, die dafür sorgen soll, dass es in der Tabelle nicht noch tiefer geht. Das 1:1 gegen Lieskau war laut Trybus ein guter Anfang. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft wollte."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Lokalsport Köthen