LSG Lieskau - SV Kelbra 3:2 (1:2)
Aufstellung:
Kölbel - Lühe, Hebestreit, Celis - Hirsch (72.Hännsgen), Hockemeyer, Effner, Hermann, Funke - Bader (GRK), Gruben
Tore: 0:1 Müller (14.), 1:1 Hermann (15.), 1:2 Franke (45.), 2:2 Celis (63.), 3:2 Effner (90.+2,FE)
Schiedsrichter: Stefan Cordes (Bitterfeld)
In einem, am Ende, turbulenten Spiel mit insgesamt vier Platzverweisen gewann unsere Mannschaft am Ende verdient mit 3:2 und sicherte so endgültig den Klassenerhalt. Es spricht für die Moral und den Kampfgeist der Kansy- Elf nach zweimaligem Rückstand noch als Sieger vom Platz zu gehen. Die Freude danach war dementsprechend groß, die Stimmung locker und gelöst. Im Spiel selbst machte sich unsere Mannschaft durch Fehler das Leben immer wieder selbst schwer und rannte jeweils einem Rückstand hinterher. Nachdem zunächst Hermann und Celis ausgleichen konnten, besorgte Kapitän Jan Effner praktisch mit dem Schlusspfiff per Elfmeter den vielumjubelten Endstand... Klassenerhalt sicher, immerhin... Auch wenn die Mannschaft andere Ziele hatte... Aber darüber schweigen wir hier und heute... grins... Nächste Woche gehts am letzten Spieltag nach Gröbzig. Also nochmal Gasgeben, wäre doch ein gelungener Abschluss, die Serie mit zwei Siegen in Folge zu beenden !!!
Spielbericht Homepage SV Kelbra:
Der SVK musste gestern bei einem extrem wichtigen Spiel in Lieskau eine Last-Minute Niederlage einstecken. Trotz zweimaliger Führung reichte es für die Kelbraer am Ende nicht, die Entscheidung um Abstieg oder Nichtabstieg fällt damit erst am letzten Spieltag.
Nach dem desolaten Auftritt am vergangenen Wochenende in Lüttchendorf musste heute Wiedergutmachung her. Die Ausgangslage vor Anpfiff war folgendermaßen: Bei einem eigenen Punktgewinn (Sieg, Unentschieden) und einem gleichzeitigen Punktverlust der SG Buna Halle beim Auswärtsspiel in Köthen, wäre dem SVK der Klassenerhalt auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen gewesen. Personell musste Trainer Dirk Fuhrmann in Lieskau auf Angreifer Miroslav Socha verzichten, der am vergangenen Wochenende die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte und somit für die Partie bei der LSG gesperrt war. Für ihn begann Sebastian Franke als hängende Spitze. Zudem spielte Jonas Meyer für Nico Wagner auf der rechten Abwehrseite.
Für den SVK ging es heute also um sehr viel, wenn nicht sogar um alles, aber auch die Gastgeber waren rechnerisch noch nicht ganz gesichert. Die Begegnung versprach also eine sehr spannende zu werden. Und so legten beide Teams auch los, die Hausherren mit dem besseren Beginn und vor allem mit Rückenwind, weshalb lange Bälle für die Kelbraer das ein oder andere Mal eine Gefahr darstellten. Als die Anfangsoffensive der Gastgeber überstanden war, wagten sich auch die Kelbraer mal aus der eigenen Hälfte heraus. Das erste Ausrufezeichen setzte Torsten Schröter mit einem Distanzschuss aus knapp 30 Metern. LSG-Keeper Chris Kölbel hob schon die Arme, weil er dachte die Kugel würde an seinem Tor vorbei fliegen, doch aufgrund des starken Windes drehte sich der Ball Richtung Tor, knallte aber letztendlich nur ans Aluminium, Glück für die Platzbesitzer, Pech für den SVK. Doch dieser erste Abschluss gab den Gästen Mut, schnell und zielstrebig den Abschluss zu suchen. Der Mut sollte sich auszahlen, in der 14. Minute zog Steffen Müller nach Ablage von Carsten Schievelbein aus knapp 30 Metern Torentfernung ab und traf für Chris Kölbel im Lieskauer Gehäuse unhaltbar ins linke untere Toreck, 1:0 für den SVK. Endlich war man auswärts mal wieder in Führung gegangen, das gab es bisher nur am 24. Spieltag in Buna Halle. Was folgte? Der einzige Auswärtssieg der Männer vom Kyffhäuser. Doch die Freude über die Führung wehrte nicht lange, nur eine Minute später, quasi direkt im Gegenzug, erzielte Christian Herrmann per Kopf den Ausgleich für die Hausherren. Danach entwickelte sich eine offene Partie, die LSG mit mehr Ballbesitz und spielerischem Übergewicht, aber unter dem Strich mit wenig wirklich gefährlichen Aktionen, abgesehen von einem Schuss von Marius Gruben ans Außennetz. Der SVK immer wieder mit nadelstichartigen Konterangriffen, nach einem solchen scheiterte Sebastian Franke mit einem etwas überhasteten Abschluss an LSG-Keeper Kölbel. Die Kelbraer waren bissig, versuchten den Spielaufbau der Gastgeber sehr früh zu stören und erzwangen immer wieder Ballverluste. So auch unmittelbar vor der Halbzeitpause. Einen zu kurz geratenen Pass der Lieskauer Hintermannschaft fing Alexander Adam ab und steckte den Ball durch zu Sebastian Franke, der die Kugel sicher am LSG-Schlussmann vorbei schob und den SVK mit 2:1 in Führung brachte. Im Moment lief alles nach Plan, nach 45 Minuten hatte man die eigenen Hausaufgaben erledigt und auch die 2:0 Führung der Köthener gegen Buna Halle spielte dem SVK in die Karten.
Doch es waren ja noch 45 Minuten zu spielen und noch nichts in Sack und Tüten. Dies war auch Trainer Dirk Fuhrmann bewusst, der seiner Mannschaft in der Pause mit auf den Weg gab, weiter Druck zu machen, um die Führung auszubauen. Dass hätte auch um ein Haar geklappt, aber Sebastian Frankes Schuss knallte an den Pfosten, zum zweiten mal Aluminiumpech für die Gäste. Natürlich machten auch die Gastgeber jetzt gehörig Dampf, denn auch die wollten sich nicht mit einer Niederlage vom eigenen Publikum verabschieden. Eric Celis traf in der 64. Minute zum erneuten Ausgleich. Bis hierhin eine umkämpfte, aber zu keinem Zeitpunkt unfaire Partie. Was sich danach auf dem Lieskauer Sportplatz abspielte, man möchte das Wort „Skandal“ nicht in den Mund nehmen, aber diese Situation erreichte doch einen ähnlichen Zustand. Zunächst flog Lieskaus Gregor Bader mit Gelb-Rot vom Platz. Bereits hier ließ Referee Stefan Cordes jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. Wenig später sah auch Steffen Müller auf Kelbraer Seite die Ampelkarte, nach einem ähnlichen Vorfall. Wiederrum nur kurze Zeit später musste auch Carsten Schievelbein vorzeitig unter die Dusche, als er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Klar, unsportliches Verhalten vom Kelbraer Kapitän, jedoch war dieser Aktion ein klares Foulspiel eines Lieskauers an Schievelbein vorraus gegangen, was der Unparteeische nicht ahndete. Nun also nur noch 10 Lieskauer gegen 9 Kelbraer. Auch vom Stadion Rüsternbreite kam keine gute Kunde. Buna hatte inzwischen durch Ilgner und Wilpert ausgeglichen, ein Unentschieden hätte dem SVK also nicht zum vorzeitigen Klassenerhalt gereicht. Doch zehn Minuten vor Schluss wendete sich das Blatt, Thomas Mann hatte die Germania wieder in Führung gebracht und das Remis hätte wieder gereicht. Mit Mann und Maus verteidigten die verblieben Kelbraer das 2:2 erfolgreich, bis zur dritten Minute der Nachspielzeit. Nach einem langen Ball ging Lieskaus Christian Hermann bei einem stinknormalen Zweikampf zu Boden und Schiedsrichter Cordes entschied tatsächlich auf Elfmeter. LSG-Kapitän Jan Effner verwandelte souverän zum 3:2 für die Gastgeber. Riesiger Frust und Ärger beim SVK über die Entscheidungen des Schiedsrichters, der sich nach dem Schlusspfiff entlud. Torhüter Tobias Sommer sah für Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte und sorgte damit für den vierten Platzverweis des Spiels. Bei allem Respekt gegenüber dem Unparteiischengespann, aber nach einer derartigen Leistung, wie der gestrigen, hätte man es auch hier einfach mal beim Schlusspfiff belassen können.
Als wäre die Last-Minute Niederlage, vor allem deren Zustandekommen, nicht schon schlimm genug, erzielte Felix Sieb für Buna Halle in Köthen auch noch den 3:3 Ausgleich und holte sich einen Punkt. Also kommt es am letzten Spieltag zu einem echten Herzschlagfinale, welches die Entscheidung über Abstieg oder Nichtabstieg bringt. Die Ausgangslage: Kelbra 29 Punkte, Buna 27 Punkte. Kelbra in Zscherben, Buna zu Hause gegen Helbra. Bei einem Sieg ist der SVK sicher durch, bei einem Unentschieden oder eine Niederlage muss man auf einen Punktverlust der Hallenser hoffen. Als Handicap kommt hinzu, dass mit Steffen Müller, Carsten Schievelbein und Tobias Sommer drei wichtige Stützen nicht mit an Bord sind. Wir hoffen trotzdem das Beste für unsere Männer, damit auch nächstes Jahr in Kelbra Landesklasse-Fußball zu sehen ist.